Die Versöhnung von Hudaibiya: Der Schlüssel zur Eroberung Die Strategie und der diplomatische Scharfsinn des Propheten

Im sechsten Jahr der Hidschra machten sich der Prophet (Friede sei mit ihm) und seine Gefährten auf den Weg zur Umrah, aber die Quraisch hinderten sie daran, Mekka zu betreten. Unter diesen Umständen kam es zur Versöhnung von Hudaibiya, die oberflächlich betrachtet für die Muslime ungerecht erschien, in Wirklichkeit aber ein klarer Sieg und ein Zeichen für den diplomatischen Scharfsinn des Propheten war. Was ist die Geschichte dieser Versöhnung und wie hat sie zur Verwirklichung der Großen Eroberung geführt?
Die Umrah-Reise und das Verbot der Quraysh
Der Prophet verließ Madinah in Dhu al-Qa’dah im sechsten Jahr der Hijrah mit etwa 1.400 Gefährten, um zum Heiligen Haus Allahs zu gehen und die Umrah zu verrichten. Er trug keine Waffen außer den Schwertern in ihren Scheiden, um zu signalisieren, dass er Frieden und Umrah und nicht Krieg beabsichtigte. Als die Nachricht von der Ankunft der Muslime die Quraisch erreichte, bestanden sie darauf, sie am Betreten Mekkas zu hindern, da sie ihren Status und ihre Würde fürchteten, und schickten Urwa bin Masoud al-Thaqafi und andere, um zu verhandeln.
Die Bay’ah von Radwan: Die Erfüllung der Gläubigen
Während die Verhandlungen liefen, schickte der Prophet Uthman ibn Affan (möge Allah mit ihm zufrieden sein) zu den Quraisch, um zu verhandeln, aber Uthman kam zu spät und es gab Gerüchte über seine Ermordung. Daraufhin gelobten die Gefährten dem Propheten unter einem Baum an einem Ort namens Hudaibiya die Treue, bis zum Tod zu kämpfen, um Uthman zu rächen. Dieses Gelöbnis, bekannt als das Gelöbnis von Al-Radwan, war ein Beweis für den aufrichtigen Glauben der Gefährten und ihre Bereitschaft, sich für Allah und seinen Gesandten zu opfern.
Beweise: Der Heilige Koran erwähnt dieses gesegnete Treuegelöbnis in der Sura Al-Fath:
لَّقَدْ رَضِيَ اللَّهُ عَنِ الْمُؤْمِنِينَ إِذْ يُبَايِعُونَكَ تَحْتَ الشَّجَرَةِ فَعَلِمَ مَا فِي قُلُوبِهِمْ فَأَنزَلَ السَّكِينَةَ عَلَيْهِمْ وَأَثَابَهُمْ فَتْحًا قَرِيبًا
(Surat al-Fath: 18).
Versöhnungsklauseln: Bitter, aber offen
Nachdem klar wurde, dass Uthman nicht getötet worden war, wurde nach schwierigen Verhandlungen eine Versöhnung zwischen dem Propheten (Friede sei mit ihm) und Suhail ibn Amr, dem Vertreter der Quraisch, unterzeichnet. Die Bedingungen dieser Versöhnung schienen den Muslimen ungerecht zu sein, die wichtigsten davon waren:
- Eine zehnjährige Einstellung der Feindseligkeiten.
- Die Muslime werden in diesem Jahr nach Madinah zurückkehren, ohne die Umrah zu vollziehen, und im nächsten Jahr zurückkehren, um sie zu vollziehen.
- Wer von den Quraisch als Muslim zum Propheten kommt, wird zu ihnen zurückkehren, und wer von den Muslimen als Abtrünniger zu den Quraisch kommt, wird nicht zu ihnen zurückkehren.
- Jedem Stamm, der ein Bündnis mit den Muslimen oder den Quraisch eingehen möchte, steht es frei, dies zu tun.
Einige der Gefährten, angeführt von Umar ibn al-Khattab (möge Allah mit ihm zufrieden sein), lehnten diese Bedingungen ab, da sie darin eine Beleidigung der Muslime sahen. Der Prophet jedoch sah in seiner Weisheit, was andere nicht sahen, und war zuversichtlich, dass diese Versöhnung gut für die Muslime sein würde.
Beweise: Die Einzelheiten dieser Klauseln werden in Sahih al-Bukhari und anderen Büchern der Sunna und Sira erwähnt.
Die Weisheit und Weitsichtigkeit des Propheten: Die Offenbarte Eroberung
Die Weisheit des Propheten wurde bald deutlich. Der Heilige Qur’an beschreibt diese Versöhnung als „Eroberung“.
Beweise: Der allmächtige Gott hat gesagt:
إِنَّا فَتَحْنَا لَكَ فَتْحًا مُّبِينًا
(Surat al-Fath: 1).
Inwiefern war die Versöhnung von Hudaibiya eine Eroberung?
- Die Quraisch erkennen die Muslime als politische Kraft an: Zum ersten Mal wird ein Vertrag mit den Muslimen geschlossen, der stillschweigend ihre Staatlichkeit in Medina anerkennt.
- Freie Verbreitung des Aufrufs: Die Einstellung der Kämpfe für zehn Jahre erlaubte es den Muslimen, den Ruf an die arabischen Stämme freier zu verbreiten, ohne Angst vor der Kriegsführung der Quraisch. In dieser Zeit traten mehr Menschen zum Islam über als in all den Jahren zuvor.
- Stämme, die sich mit dem Propheten verbünden: Der Stamm der Khuza’a verbündete sich mit den Muslimen, während der Stamm der Bakr ein Bündnis mit den Quraisch einging. Dies spielte eine wichtige Rolle bei den folgenden Ereignissen.
- Vorbereitung auf die Eroberung von Mekka: Die scheinbar ungerechte Bedingung (Rückgabe derjenigen, die als Muslime kommen) hielt nicht lange an, denn die Erfahrung bewies, dass sie zu Gunsten der Muslime war. Der Bruch der Nichtangriffsklausel durch die Quraisch gegen die muslimischen Verbündeten (als Bakr Khuza’a angriff) war die direkte Ursache für die Eroberung Mekkas zwei Jahre später.
Schlussfolgerung: Göttliche Strategie und prophetische Diplomatie
Die Versöhnung von Hudaybiyyah ist ein einzigartiges Beispiel in der Biographie des Propheten für eine weise Führung, die die weitreichenden Konsequenzen bedenkt und das Offensichtliche opfert, um die größeren Interessen zu erreichen. Diese Versöhnung war eine Lektion in Diplomatie und Geduld und eine große Eroberung für die Muslime, nicht weniger wichtig als die militärischen Eroberungen. Sie beweist, dass man mit Weisheit und Weitsicht und im Vertrauen auf Gott Siege erringen kann, die mit bloßem Auge zunächst nicht sichtbar sind, aber zu großem Nutzen führen.
Was ist die wichtigste Weisheit, die Sie aus der Entscheidung des Propheten, die Versöhnung von Hudaibiyazu akzeptieren, gelernt haben ?